Old English Sheepdog

 

 

 

 

Geschichte
Der Old English Sheepdog, bei uns eher unter dem Namen Bobtail bekannt, ist eine alte englische Hütehunderasse, die früher von Schäfern zur Arbeit an der Herde gehalten wurde. Ihre ursprüngliche Aufgabe war es, das Vieh zu den Märkten zu treiben, dennoch waren sie durch ihren natürlichen Instinkt auch gute Beschützer ihrer Herde. Ihr dichtes und festes Haarkleid machte sie unempfindlich für die Arbeit unter freiem Himmel.

Erstmals in Schriften erwähnt wurde die Rasse Anfang des 18. Jahrhunderts, das als ältestes bekannte Gemälde, welches ein Exemplar dieser Rasse zeigt, stammt von Gainsborough und datiert aus dem Jahr 1771.

Verwendung
Heute wird der Bobtail nur noch sehr selten zur Arbeit an der Herde eingesetzt, sondern vorwiegend als Familienhund gehalten. Dennoch hat er seine ursprünglichen Hüteeigenschaften nicht verloren.

Eigenschaften
Der Bobtail ist ein ruhiger und ausgeglichener Hund, der den engen Kontakt zum Menschen sucht und eine intensive Beziehung zu seinen Leuten aufbaut. Er hat einen natürlichen Schutzinstinkt und ist sehr liebevoll im Umgang mit Kindern. Er ist frei von Aggressionen und hat eine sehr hohe Reizschwelle. Dennoch kann er auch temperamentvoll und überschäumend sein, wenn er nicht genügend Bewegung bekommt. Der Bobtail ist sehr selbstbewusst, von einer liebenswerten Sturheit und benötigt daher eine konsequente Erziehung. Er ist aber auch sehr intelligent und gelehrig.

Pflege
Das üppige Haarkleid des Bobtails verlangt eine zeitraubende Pflege. Der Bobtail sollte möglichst einmal wöchentlich, längstens jedoch einmal 14-tägig gebürstet werden, was je nach Wetter ca. 3-5 Stunden in Anspruch nehmen kann. Man beginnt dabei in der Mitte des Rückens und bürstet dort eine Art Scheitel bis auf die Haut. Hiervon ausgehend bürstet man das gesamte Fell in dünnen Lagen Schicht für Schicht. Zusammengefilzte Haare sollten mit den Fingern vorsichtig auseinander gezogen und dann wieder durchgebürstet werden, solange bis sie filzfrei sind. Ebenso werden auch Kopf und Pfoten behandelt.

 

 

FCI-Standard Nr. 16

ALTENGLISCHER SCHÄFERHUND (Old English Sheepdog, Bobtail)

Übersetzung : Frau Patricia Hubert und Herr J.Pilz.

Datum der Publikation des gültigen Originalstandards : 29. 10. 2003

 

URSPRUNG: Großbritannien.

VERWENDUNG: Schäferhund.

KLASSIFIKATION FCI:

Gruppe 1 Hütehunde und Treibhunde

(ausgenommen Schweizer Sennenhunde)

Sektion 1 Schäferhunde.

Ohne Arbeitsprüfung.

ALLGEMEINES ERSCHEINUNGSBILD
Kräftiger, quadratisch aussehender Hund, sehr symmetrisch, Gesundheit und Leistungsfähigkeit zeigend.

Auf keinen Fall hochläufig, überall üppig behaart. Ein untersetzter, muskulöser, robuster Hund mit

höchst intelligentem Ausdruck. Die natürliche äußere Linie sollte weder durch Scheren noch durch Schneiden künstlich verändert werden. Mit großer Ausdauer ausgestattet, eine sanft ansteigende Rückenlinie aufzeigend, mit einem – von oben gesehen- birnförmigen Körper. Im normalen Gang oder im Passgang ist ein Rollen typisch für die Bewegung. Sein Bellen ist ist an einem speziellen Tonfall erkennbar.

WICHTIGE MASSVERHÄLTNISSE
Fang ungefähr halb so lang wie die Gesamtlänge des Kopfes.

Im Stand ist der Hund am Widerrist niedriger als an der Lendenpartie.

VERHALTEN/ CHARAKTER (WESEN)
Ein umgänglicher Hund mit ausgeglichenem Wesen, kühn, treu und vertrauenswürdig, ohne jegliches Zeichen von Nervosität oder unbegründeter Aggressivität.

KOPF
Im Verhältnis zur Körpergröße passend.

OBERKOPF/SCHÄDEL : Geräumig, ziemlich quadratisch ; oberhalb der Augen gut gewölbt.
Stopp : Deutlich ausgeprägt.

GESICHTSSCHÄDEL
Nasenschwamm: Groß und schwarz, mit weiten Nasenlöchern.

FANG:
Kräftig, quadratisch und wie abgeschnitten.

KIEFER/ZÄHNE:
Kräftige, große und gleichmäßig stehende Zähne. Scherengebiss: Kräftige Kiefer mit einem perfekten, regelmäßigen und vollständigen Scherengebiss,
d.h. dass die obere Schneidezahnreihe ohne Zwischenraum über die untere greift und die Zähne senkrecht im Kiefer stehen. Zangengebiss zulässig, aber unerwünscht.

AUGEN:
Gut getrennt voneinander eingesetzt, dunkel oder Glasaugen, wobei zwei blaue Augen
akzeptiert werden. Helle Augen sind unerwünscht. Pigmentierung der Lidränder bevorzugt.

OHREN:
Klein und flach an den Seiten des Kopfes getragen.

HALS:
Ziemlich lang, kräftig, anmutig gebogen.

KÖRPER
Ziemlich kurz und kompakt.

Der Bobtail ist am Widerrist niedriger als an der Lendenpartie.
Lendenpartie: Sehr stabil, breit und geringfügig gewölbt.
Brust: Tief und geräumig, mit gut gewölbten Rippen.

RUTE
Kupiert: Üblicherweise vollständig kupiert.

Üblicherweise kupiert oder angeborene Stummelrute. Unkupiert: Im Stand unauffällig. Niedrig angesetzt. Keinesfalls geringelt oder über dem Rücken getragen, ohne offensichtlichen Knick. Reichlich befedert mit Haar von harter Textur.

GLIEDMASSEN

VORDERHAND: Absolut gerade Vorderläufe, die den Körper gut vom Boden halten. Viel Knochensubstanz.

SCHULTER: Sie sollten gut zurückliegen und am Widerrist enger zusammen sein als an den Schultergelenken. Schwere Schultern unerwünscht.

ELLEBOGEN: Sie liegen dicht an der Brust an.

HINTERHAND: Die Hinterhand ist gut mit Haar bedeckt, gerundet und muskulös.

KNIEGELENK: Gut gewinkelt.

UNTERSCHENKEL: Lang und gut entwickelt.

SPRUNGGELENK: Tief angesetzt. Von hinten betrachtet sollten Sprunggelenk mit Hintermittelfuß absolut gerade sein.

PFOTEN: Sie sind weder nach innen noch nach außen gedreht und sind klein, rund und fest;

Zehen gut gewölbt, Ballen dick und hart. Afterkrallen sollten entfernt sein.

GANGWERK
Der Bobtail zeigt im Schritt ein bärenhaftes Rollen in der Hinterhand. Im Trab mühelose Streckung mit sehr kräftigem Schub, wobei sich die Läufe geradeaus in der Laufrichtung bewegen. Sehr elastischer Galopp. Bei langsamen Geschwindigkeiten neigen einige Hunde zum Passgang. In der Bewegung kann der Kopf in einer natürlichen niedrigeren Position getragen werden.

HAARKLEID
HAAR: Reichlich, von guter, harter Struktur. Nicht gerade, sondern zottig und frei von Locken.

Die Unterwolle bildet ein wasserfestes Flor. Kopf und Schädel sind gut von Haar bedeckt, die Ohren sind mäßig behaart, Hals gut, Vorderläufe rundherum stark behaart.Die Hinterläufe sind noch stärker behaart als der Rest des Körpers. Qualität, Struktur und Fülle sind wichtiger als die Haarlänge an sich.

FARBE: Jede Schattierung von grau, „grizzle“ oder blau. Körper und Hinterläufe sind durchgehend einfarbig,dabei mit oder ohne weiße Socken.

Weiße Flecken in diesem einfarbigen Teil des Haarkleides sollten nicht gefördert werden.

Kopf, Hals Vorderhand und Unterbauch weiß, mit oder ohne Zeichnung. Jede Schattierung von Braun unerwünscht.

GRÖSSE
Widerristhöhe für Rüden 61 cm und größer, für Hündinnen 56 cm und größer.
Typ und Symmetrie sind von größter Bedeutung und dürfen auf keinen Fall nur der Größe wegen geopfert werden.

FEHLER
Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte und dessen Einfluss hinsichtlich Gesundheit und Wohlbefinden des Hundes.
Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert werden.

Anmerkung: Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.

 

Dieser geänderte Standard ist ab April 2004 in Kraft getreten